zurück
zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 390

Degen, deutsch um 1640. Klinge signiert von Wilhelm Keisser, Solingen, datiert 1637.

Eisengefäss, pinienzapfenförmiger Knauf, 21 vertikale Zierrillen, konischer Ansatz, Vernietknauf. Der flache, im Knauf verschraubte, etwas gewinkelte Griffbügel mündet in die Parierstange, die beidseitig Lappen aufweist. Der Parierstangenarm endet in einer breiter werdenden Volute. Auf der Terzseite über der Parierstange ein hochgezogenes, dreieckförmiges, leicht gewölbtes Stichblatt. Das gefasste Stichblatt aus Eisenblech ist durchbrochen gearbeitet, ein Muster bestehend aus kleinen, achtzackigen Sternen und stilisierten, vierblätterigen Blüten. Griff mit Kupferdrahtwicklung, Türkenbünde.
Zweischneidige Klinge, teilweise etwas korrodiert (Länge 90,8 cm, Breite 3 cm), rhombischer Querschnitt, etwas gekehlt, Ätzdekor: beidseitig Marken - in einer ovalen Kartusche die Darstellung eines wilden Mannes vor einem Baum, auf dem umlaufenden Schriftband bezeichnet, «WILHELMVS ° KEISSER° SOLINGEN° 1637» oder «WILHELMVS ° KEISSER° ME FECIT ° ANO ° . Dazu weitere lateinische Inschriften, Terzseite - «SPES MEA EST DEO», Quartseite - «SOLI DEO GLORIA», dazu symmetrisch angelegte Rankenornamente.

Gesamtlänge: 106,8 cm Gewicht: 820 g
Provenienz: Antiquar Kurt Schwab, Bern, Sept. 1957.

Kommentar

Ein Schwertschmied namens «Willem Keisser» wird 1640 in Solingen vereidigt. Signierte Arbeiten waren bisher nicht bekannt. Bei der Klinge dürfte es sich um eine alte Ergänzung resp. Remontage handeln.
Literatur: Weyersberg, Solinger Schwertschmiede op.cit., S.25. Boccia, Museo Stibbert op.cit., S.121, Nrn. 319, 320 mit Abb.288. Dufty, European Swords op.cit., S.23, Tafel 42 c.