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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 396

Galadegen, französisch oder holländisch Ende 17.Jahrhundert.

Eisengefäss, aus geschmiedeten, ziselierten Teilen, Teilvergoldung berieben. Kugeliger, etwas abgeflachter Knauf, kurzer Hals über einer scheibenförmigen Basis, neuerer Vernietknauf. Der Knaufdekor besteht beidseitig aus einer grossen, blumengeschmückten Urne oder Vase zwischen zwei geflügelten Genien. Den Mittelteil des Griffbügels, der in die Griffbasis mündet, schmücken Frauen, welche Blumenschalen tragen. Parierstange mit Griffringen, der Parierstangenarm endet in einem gerundeten Abschluss. Auf der Griffbasis beidseitig Darstellungen von Frauen in wallenden Gewändern. Das Stichblatt besteht aus nierenförmigen Hälften von leicht unterschiedlicher Grösse. Als zentrale Motive erscheinen auf der Innen- und Aussenseite wiederum blumengeschmückte Urnen sowie Genien in der Art des Knaufdekors. Auf einer der beiden äusseren Stichblatthälfte nehmen zwei Frauen den Platz der Genien ein. Das ganze Gefäss weist einen feinen Punktgrund sowie einen die zentralen Motive begleitenden Rankendekor auf. Der herausgearbeitete ursprünglich blanke Dekor wurde nachträglich vergoldet. Ergänzter Griff, 1.Hälfte 18.Jh., mit Kupfer-Eisendrahtwicklung von unterschiedlicher Stärke.
Zweischneidige Klinge (Länge 75,9 cm, Breite 1,9 cm), im Wurzelbereich linsenförmiger, dann sechskantiger Querschnitt, teilvergoldeter Ätzdekor: beschriftete Kartusche, «Recte facendo neminem timeas», darüber eine eingeschliffene achtblätterige Rosette. Der Blattrankendekor erstreckt sich bis in den Ort.

Gesamtlänge: 91,2 cm Gewicht: 410 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, 26.6.1957, Nr.207.

Kommentar

Das Griffstück, möglicherweise auch die Klinge, beide 1.Hälfte 18.Jahrhundert, dürften in neuerer Zeit ergänzt worden sein.
Vgl. Kommentar und Literatur zu B 352, Kat.Morges 2002, Nr.32.
Literatur: V.Norman, Rapier & Small-Sword op.cit., S.199-212, Hilt 112.