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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 878

Galadegen, französisch um 1860, für einen adeligen Würdenträger des 2.Kaiserreiches, möglicherweise ein Stabsoffizier der Carabinier de la Garde Impériale.

Verschraubtes Messinggefäss vergoldet, Knauf beidseitig mit der Darstellung eines jugendlichen Männerkopfes im Strahlenkranz, seitlich leere Wappenkartuschen. Die Verschlussschraube verfügt über einen Halsansatz und sowie einen ovalen, scheibenförmigen Kopf. Der Griffbügel und der geschweifte Seitenbügel münden in die Parierstange. Parierstangenarme mit ort- und knaufwärts gerollten Enden. Griff- und Seitenbügel sowie Parierstange zieren als Dekor Perlreihen, auf der Griffbasis beidseitig leere Wappenkartuschen. Ovales, schalenförmiges Stichblatt, Stichblattborte mit Lorbeerzweigdekor, ovales Innenblech. Griff mit Kupferdrahtwicklung, eine Zwinge.
Zweischneidige, rhombische Klinge (Länge 80,8 cm, Breite 1,9 cm), volle Wurzel. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet, Mundblech mit Tragring, auf dem Mundblech das gravierte Wappen eines Adeligen, Ringband, Stiefel mit eisernem Ortknopf.

Gesamtlänge: 99 cm Gewicht (ohne Scheide): 695 g
Provenienz: E.Ramseyer, Müngerstr.51, Bern, 8.12.1971.

Kommentar

Diese Griffwaffe verbindet in der typischen Manier des Historismus Konstruktionselementelemente von Schalendegen des 17.Jahrhunderts mit den für Galadegen des 2.Kaiserreiches üblichen Formen und Verzierungen. Der Knaufdekor, ein Kopf im Strahlenkranz, lässt sich bei Griffwaffen für Stabsoffiziere der kaiserlichen Garde-Carabiniers nachweisen. Es könnte sich daher um eine Einzelanfertigung für einen Offizier der Garde-Carabiniers handeln.
Literatur: Jean Lhoste, Les Epées portées en France des origines à nos jours, La Tour du Pin 1997, S.200, Nrn. 352-354.