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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 115

Säbel, schweizerisch, kantonal um 1830, Offizier. Klinge signiert von den Gebrüdern Weyersberg, Solingen.

Messinggefäss vergoldet, berieben. Lange, vierkantige Knaufkappe mit einem ovalen, gerundeten, niedrigen Aufsatz. Die Nietfläche bedecken 22 radial angeordnete Zierwulsten und Rillen, grosser kugeliger Vernietknauf. Der achtkantige, gewinkelte Griffbügel mündet in die flache, ebenfalls achtkantige Parierstange, deren leicht ortwärts gebogener Arm in einer Kugel endet. Der Griffbügel wird im Mittelteil durch einen Ziernodus zwischen Rillenpaaren in zwei Hälften geteilt. Grosse, langovale, leicht bombierte Mitteleisen. Vierkantiger Ebenholzgriff, Vorder- und Rückseite mit geschnittenem Fischhautmuster, Seitenflächen glatt.
Rückenklinge (Länge 73,3 cm, Breite 3,1 cm), breiter Hohlschliff, Ansatzhälfte gebläut, vergoldeter Ätzdekor: Signatur, « Gebr.Weyersberg in Solingen», Trophäen, Rankenwerk. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet, berieben, Mundblech mit Tragknopf, Stiefel mit Schlepper.

Gesamtlänge: 87,6 cm Gewicht (ohne Scheide): 710 g
Provenienz: Antiquar Schwab, Bern 1957.

Kommentar

Dieser vor allem während dem 1.Kaiserreich (1804-1814) bei den Infanterieoffizieren beliebte Säbel, wurde während der Restaurationszeit in Frankreich, aber auch in anderen Ländern weiterhin verwendet. Das vorliegende von der Firma der Gebrüder Weyersberg in Solingen produzierte Exemplar ist eine späte in die Zeit von ca.1830 zu datierende, u.a. für den Schweizermarkt bestimmte Version. Die Gebrüder Weyersberg treten in der Solinger Messermacherrrolle 1803 und 1817 in Erscheinung. Die Weyersberg gelangten am 14.1.1719 in den Besitz der bekannten Königskopfmarke der Klingenschmiedendynastie Wundes.
Literatur: Aries, Armes blanches op.cit., Vol.XIX 1971, «Sabres des officiers d'infanterie de 1800 à 1820». Christian Blondieau, Sabres Français, 1680-1814, Poitiers 2002, S.307. Lhoste/Resek, Sabres op.cit., S.245, Nr.439. Erika Schlesinger, Solinger Handwerkszeichen, die Zeichen der Messermacher-Rolle von 1684 und ihre Besitzfolge bis 1875, Duisburg 1978, S.281. Erika Schlesinger, Solinger Handwerkszeichen, Messer-und Scherenzeichen des 17.bis 19.Jahrhunderts, Duisburg 1982, S.214. Schneider, Griffwaffen 18./19.Jh. op.cit., S.12, Nr.13 mit Abb.