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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 101

Säbel,
schweizerisch, kantonal, 3. Viertel 18. Jahrhundert, Offizier, Dragoner, Grenadier, Genf

Messinggefäss, aus gegossenen und geschmiedeten Teilen zusammengesetzt. Olivenförmiger Knauf, konischer Ansatz, Vernietknauf. Der Griffbügel sowie der S-förmig geschweifte Seitenbügel münden in das herzförmige Stichblatt. Der Knauf und der Mittelteil des Griffbügels sowie das Stichblatt weisen einen spiraligen Rillendekor auf. Vierkantiger Griff mit Kupferdrahtwicklung, zwei Zwingen.
Leicht gebogene, volle Rückenklinge (Länge 77 cm, Breite 2,4 cm), Ätzdekor: beidseitig Genferwappen in Oval, Trophäen, Ornamente.

Gesamtlänge: 94,5 cm, Gewicht: 620 g
Provenienz: Antiquar Emil Hofmann, Paudex/Lausanne 1955.

Kommentar

Bei diesem leichten Säbel dürfte es sich um eine elegante, ins 3. Viertel des 18. Jahrhundert zu datierende Variante des französischen Modells von 1750 für Dragoneroffiziere handeln, welche ihre Entstehung möglicherweise einem Genfer Degenschmied verdankt. Dieses Modell erfreute sich auch bei den französischen Grenadieroffizieren einiger Beliebtheit. In seltenen Fällen fanden auch in Frankreich leichte, volle, zumeist gerade Klingen für Dragoner Verwendung, so z. B. für den Degen der Offiziere des «Régiment des Dragons de Monseigneur le Dauphin» (ca. 1775/1780).
Literatur: Jean Dunant, Messieurs les Maîtres, Historique de la Compagnie des Dragons genevois (1743 – 1782), Genève 1997, S. 24/26. Aries, Armes blanches op. cit., 1er fasc. 1966, «Sabres d’officiers modèle de 1750». Aries, Armes blanches op. cit., Vol. XXVIII 1983, «Les fortes épées à branches double d’officiers des grenadiers de l’infanterie». Lhoste, Epées op. cit., S. 129.