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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: S 2037

Steinschlossgewehr,
schweizerisch, eidgenössische Ordonnanz 1817, Infanterie, Luzern, später «Hausgewehr», alte Brandversicherungsnummer 85. Aktuelle Adresse: Herrenrain 2, Sursee

Rundlauf, Kammer achtkantig (Länge 107,9 cm), Kaliber 18 mm. Zeichen: 1. Kantonsschlag Luzern, Typ A, 2. «G. SURSEE No 85.» = Gemeinde Sursee, Brandversicherungsnr. 85, 3. Alte Waffennr. 1959. Schloss, französisches Mod. 1777, Hahn mit Halsverstärkung, Batteriedeckel oben gewinkelt, Messingpfanne. Eisengarnitur in der Art des französischen Mod. 1777 corr. An 9, Messingkorn. Nussbaumschaft, Eisenladestock.

Gesamtlänge: 146 cm, Gewicht: 3780 g
Provenienz: unbekannt.

Kommentar

Das unter Verwendung eines französischen Schlosses und Garniturteilen im Zeughaus Luzern oder von einem ansässigen Büchsenmacher hergestellte Gewehr diente anfänglich als Bewaffnung eines Luzerner Infanteristen gemäss eidg. Ord. 1817. Nachdem die eidgenössische Tagsatzung 1841/42 die Einführung des Perkussionssystems angeordnet hatte, fand das Steinschlossgewehr in späteren Jahren als Hausgewehr Verwendung. Die Waffe befand sich ursprünglich in der Liegenschaft mit der Brandversicherungsnummer 85. Bis 1841 war das stattliche, ehemalige Pfrundhaus «Unserer lieben Frau» oder die sogenannte «Liebfrauenpfrund» im Besitz des Klosters Muri, heute gehört das Haus der Kirchgemeinde Sursee und wird vom Sigrist bewohnt.
Literatur: Jürg A. Meier, Slg. Carl Beck, Revue SGHWR 1998, Zur Geschichte der Luzerner Hausgewehre 1805 – 1877, S. 57/92, 99/102.