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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 322

Degen, bayerisch um 1880/1885, Mitglied des Hofes oder Beamter.

Messinggefäss aus gegossenen und ziselierten Teilen zusammengesetzt, versilbert. Vierkantige, leicht gebogene, längliche Knaufkappe mit Volutenabschluss. Der S-förmig geschweifte, vierkantige Griffbügel mit Löwenkopfdekor im Mittelteil geht gewinkelt in die flache Parierstange über, Griffbügelenden eingerollt und von Blattwerk bedeckt. Der Parierstangenarm endet in einem gerollten Blatt. Ortwärts gebogenes, schildförmiges Stichblatt mit Löwenkopfabschlüssen, Dekor: ruhender Löwe, Grund fein punziert. Der vierkantige Griff wurde mit Perlmuttplatten belegt, seitlich Schienen, Zwinge. Auf der Terzseite eine spitzovale, aufgelegte Plakette mit dem bayerischen Rautenwappen sowie der von der Krone überhöhten Initiale «L» (König Ludwig II., reg. 1864-1886).
Zweischneidige Klinge (Länge 78,2 cm, Breite 1,6 cm), volle Wurzel mit geschlagener Marke «E C» in Oval ( möglicherweise für die Firma Ewald Cleff, Solingen), dann sechskantiger Querschnitt, bis zur Klingenmitte gebläut, vergoldeter Ätzdekor bestehend aus Trophäen und Rankenwerk.

Gesamtlänge: 89,6 cm Gewicht: 490 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern 19.6.1958, Nr.84.

Kommentar

Das Gefäss unterscheidet durch seine phantasievollere Ausgestaltung, ebenso qualitativ von den herkömmlichen bayerischen Beamtendegen. Es dürfte sich um eine Einzelanfertigung der bekannten Münchner Firma Strobelberger handeln. Vgl. auch Kommentar zu B 654.
Literatur: Anthony Carter, The Sword and Knife Makers of Germany 1850 - 2000, 2001, S.96-97