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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 655

Schwert, im deutschen Stil des 16.Jahrhunderts, Arbeit letztes Viertel 19.Jahrhundert.

Eisengefäss, grosser, gequetschter, kugeliger Vernietknauf mit feinen, silbertauschierten Zierbändern. Vierkantige Parierstange, die ortwärts gebogenen Parierstangenarme sind nach der Mitte tordiert geschnitten und enden in zwei kurzen Spitzen. Der silbertauschierte Dekor der Parierstange besteht seitlich aus feinen Zierlinien, welche die Kanten betonen und zugleich die mit Blumen-und Rankenmotiven besetzten Felder umrahmen, auf dem Rücken der Parierstangenarme Schlangendarstellungen. Die tordierten Parierstangenenden schmücken einfache Blattfolgen. Das kleine, beinahe vertikal zur Parierstange montierte, schildförmige Stichblatt ist ebenfalls silbertauschiert, Dekor: jugendlicher Kopf zwischen zwei kleinen Flügeln, im Hintergrund andeutungsweise weitere Flügel. Beschnitzter, vierkantiger, leicht konischer Elfenbeingriff, er endet in zwei symmetrisch angeordneten Löwenkopffortsätzen. Dekor: Terzseite - Darstellung des hl.Georg in einem «altdeutschen» Kostüm in der Art des 2.Viertels des 16.Jahrhunderts. Der mit einem martialischen Schnauz und Bart ausgestattete Heilige hält in der rechten Hand das Schwert , die Linke ruht auf einem St.Georgenschild. Zu seinen Füssen liegt der getötete Drache. Quartseite - Kandelaberartige Anordnung von Rankenwerk und Blumen, als Abschluss dient eine mit Früchten gefüllte Schale, einfache Eisenzwinge.
Zweischneidige Klinge, deutsch Ende 17. oder Beginn 18.Jahrhundert, korrodiert und schartig (Länge 88,3 cm, Breite 4,4 cm), Ansatz sechskantig, dann Mittelgrat zwischen breiten Hohlschliffen. Die Mittelbahn zeigt im Ansatzbereich einen einfachen messingtauschierten, ornamentalen Dekor.

Gesamtlänge: 105 cm Gewicht: 1280 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, 29.11.1967, Nr.18, Tafel 5.

Kommentar

Für die Darstellung des hl.Georg im altdeutschen Stil dienten möglicherweise graphische Blätter von Hans Burgkmair oder Albrecht Dürer als Vorlage.
Literatur: Hans Burgkmair, 1473 - 1973, Augsburg 1973 (Ausstellungskatalog), Kat.163-166. Heinrich Müller, Albrecht Dürer, Waffen und Rüstungen, Mainz 2002, S.96-97, Abb.97.